Lust auf Höhenrausch? Der wird euch vielleicht packen, wenn ihr auf den 23 Kilometern geschotterter Militärstraße bis zum Fort Jafferau mit eurem 4x4 Geländewagen oder mit der Enduro unterwegs seid. Im piemontesischen Grenzgebiet führt der Offroad-Track zum Monte Jafferau in Höhenlagen von knapp unter 3.000 Metern. Er ist bekannt für seine atemberaubenden Ausblicke über die Cottischen Alpen. Extrem enge Haarnadelkurven und Serpentinen bieten Bikern spannende Herausforderungen und stellen die Fahrtechnik von SUV-Crossover-Fahrern auf den Prüfstand. Die Offroad Piste ist wegen ihrer Höhenlage zwar nur für vier Monate im Jahr befahrbar, gehört aber zu den absoluten Lieblingsstrecken erfahrener Offroader.
Übrigens: Die Assietta Kammstraße ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de
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Land | Italien |
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Region | Piemont |
Passhöhe | 2801 m |
Länge | 22 km |
Maximale Steigung | 20 |
Wintersperre | 10-6 |
Basisorte | Savoulx, Bardonecchia |
Koordinaten | 45.085124, 6.769052 |
Maut | Nein |
Belag | Enthält Abschnitte mit Schotter- oder Naturbelag |
Sackgasse | Nein |
Beschränkungen | Der Monte Jafferau darf nur mittwochs und samstags angefahren werden (Stand 2023)! |
Schwierigkeit | Schwierig |
Sterne |
Tipp der Redaktion:
Kennt Ihr schon die schönsten Motorradtouren im Piemont?
Das sind unsere Highlights für Euch:
Einschränkungen beim Befahren der Offroad Strecke am Monte Jafferau
Im gesamten Piemont geht der Trend aktuell dahin, die Nutzung der alten Militärstraßen durch KFZ aus Naturschutzgründen einzuschränken. Also besucht die aussichtsreichen Offroad Pisten im Piemont, solange es noch möglich ist.
Sperrung für motorisierte Fahrzeuge auf der „Pramandstraße“ ab dem Colle de Pramand in der Gemeinde Oulx / Salbertrand bis nach Bacini Jafferau in der Gemeinde Bardonecchia: An Feiertagen und allen übrigen Tagen außer mittwochs und samstags. (Stand 2023)
Offroad Route von Savoulx über den Monte Jafferau nach Bardonecchia
Am Ortsausgang von Savoulx liegt die alte Militärstraße „Via dei Saraceni“ mit dem offiziellen Namen „Strada militare Pramand-Föens-Jafferau”. In unzähligen Serpentinen windet sie sich steil bergauf zum Fort Jafferau auf 2.755 Metern Höhe. Die etwa 23 Kilometer lange Offroad-Strecke auf den Monte Jafferau bietet euch nicht nur viele fahrerische Herausforderungen, sondern auch einzigartige Ausblicke auf die umliegenden Berge der Cottischen Alpen.
Als eine der höchsten Offroad-Pisten Europas ist die Schotterpiste am Monte Jafferau unter Enduro-Wanderern und 4x4 Geländefahrern legendär. Sie wurde zwischen 1896 und 1898 erbaut und diente während der beiden Weltkriege dem Transport von schwerem Kriegsgerät. Das an ihrem Endpunkt liegende Fort Jafferau wurde als Verteidigungsanlage für die Region Bardonecchia genutzt. Es war damals der höchstgelegene Militärstützpunkt Italiens und das zweithöchste Fort im gesamten Alpenraum.
Der Monte Jafferau trennt die Region Bardonecchia von Valfredda und gehört zum Cerces Massiv im Piemont. Ganz in der Nähe liegen weitere spannende Offroad-Strecken wie zum Beispiel die Maira-Stura-Kammstraße, die Assietta-Kamm-Straße oder der Colle delle Finestre. Wer den Piemont Offroad erkunden möchte, kann die GPX-Tracks von BikerBetten ganz bequem mithilfe unseres kostenlosen Online-Routenplaners zu einer individuellen Tour zusammenstellen.
Am einfachsten ist die Tour zum Monte Jafferau mit einer leichten Enduro zu bewältigen. Als geübte Offroad-Fahrer schafft ihr es aber auch mit einer Reise-Enduro. Geländewagenfahrer sollten im Kopf haben, dass die Trasse einspurig verläuft und unter Umständen mit Gegenverkehr zu rechnen ist. Es gibt zwar Ausweichstellen, aber es ist nicht jedermanns Sache, Haarnadelkurven im Hochgebirge im Rückwärtsgang zu befahren.
Nehmt den Monte Jafferau also nur in Angriff, wenn ihr über ausreichende Fahrpraxis auf Offroad-Pisten im Gebirge verfügt. Laut Denzel liegt der Schwierigkeitsgrad der Strecke bei 4 – nichts für Greenhorns… Erfahrenen Offroadern bietet der Track aber viel Fahrspaß und phänomenale Landschaften. In der Mondlandschaft beim Adlerfelsen-Grat oberhalb der Baumgrenze kamen wir uns vor wie auf einem fremden Planeten. Und das Rundum-Panorama vom Dach des Fort Jafferau ist bei gutem Wetter einfach nicht zu toppen.
Allerdings ist auf der Schotterpiste zum Monte Jafferau noch bis in den Juni hinein mit Schneefällen zu rechnen. Also macht eure Offroad Tour durch den Piemont nicht gleich zu Beginn der Saison. Später ist eventuell neu ausgebrachter Schotter auch schon etwas festgefahren – anfangs kann er an manchen Stellen ziemlich tief sein. Selbst im Sommer können nach starken Regenfällen noch Fahrbahn-Abrutschungen auftreten und herabgestürzte Felsbrocken oder Erdrutsche euer fahrerisches Können auf die Probe stellen.
Die Offroadpiste beginnt am Ortsausgang von Savoulx. Im unteren Abschnitt geht es durch einen dichten Wald. Hier liegen die steilsten Passagen der Tour, zahlreiche enge Spitzkehren und viele Auswaschungen. Die Fahrbahn besteht teils aus Schotter, teils aus blanker Erde. Bei einer kleinen Kapelle im Weiler La Roche findet ihr frisches Trinkwasser aus einer Quelle am Monte Jafferau. An Abzweigungen haltet euch immer bergauf in Richtung Monte Pramand.
Kurz vor dem Col Basset erwartet euch der berüchtigte stockfinstere Sarazenen-Tunnel. Verwechselt den Col Basset bei Bardonecchia nicht mit dem Colle Basset auf der Assietta-Kammstraße – das ist eine andere Baustelle. Sobald ihr den Pass überquert habt, erreicht ihr die Baumgrenze und taucht in eine unwirkliche Mondlandschaft ein. Bald darauf geht es am Adlerfelsen-Grat zur Sache: Die Piste zum Monte Jafferau verläuft hier zwar relativ flach, ist aber voller Felsbrocken.
Der Untergrund bleibt steinig bis zur Gipfelfestung des Monte Jafferau. Wenn rechter Hand eine größere Ruine auftaucht, geht es wieder steil bergan. Jetzt trennen euch nur noch drei Spitzkehren von eurem Ziel. Auf dem Dach des Fort Jafferau angekommen, werdet ihr euch vorkommen, als wäret ihr auf dem Dach der Welt gelandet. Rundum beeindruckende Bergriesen – und mit etwas Glück kreisen sogar Greifvögel über euren Köpfen.
Zurück geht es ziemlich entspannt über die Piste zur Festung Föens durch lichten Wald. Hier lohnt sich ein Zwischenstopp, um die Aussicht vom Monte Jafferau aus einer neuen Perspektive zu genießen. Jetzt bietet euch der Offroad Track noch ein paar Serpentinen, bis er schließlich an einer Asphaltstraße endet. Sie mündet in die SP 335 nach Bardonecchia unten im Tal. In der kleinen Stadt findet ihr zahlreiche Cafés und Restaurants, Tankstellen, Hotels und Einkaufsmöglichkeiten.
Restaurant am Zielort der Offroad Tour über den Monte Jafferau
Wer den Monte Jafferau bezwungen hat, verdient es, seine verbrannte Energie in einem guten Restaurant wieder mit ein paar Kalorien aufzustocken. Wir sind bei unserer Offroadtour über den Monte Jafferau nach dem Ende der Schotterpiste auf der SP 335 bis nach Bardonecchia weitergefahren und haben dort in der Pizzeria „La Gran Baita“ Einkehr gehalten. Das Restaurant war ein Tipp von Einheimischen.
Hier gibt es nicht nur leckere Pizza zu vernünftigen Preisen, sondern auch typisch piemontesische Spezialitäten und Menüs. Nur wenige ausländische Besucher finden ihren Weg zum familiengeführten Restaurant „La Gran Baita“. Hier essen zumeist Einheimische, die auch den offenen Tischwein zu schätzen wissen. Das Ambiente ist locker, der Service ausgesprochen freundlich, der Parkplatz ist groß – was will man mehr, wenn man gerade vom Monte Jafferau herunterkommt?
Pizzeria La Gran Baita
Attraktionen auf der Offroad Strecke über den Monte Jafferau
Adrenalin-Junkies werden den „Sarazenen-Tunnel“ am Monte Jafferau (offizieller Name: Galleria Monte Seguret) wahrscheinlich als das Top Highlight der ehemaligen Militärtrasse bewerten. Er führt in einem Bogen auf etwa 850 Metern wie eine nasse Röhre durch das Innere des Berges. Gänsehaut garantiert: Es ist buchstäblich „kein Licht am Ende des Tunnels“ zu sehen (nicht geeignet für Offroad-Reisende mit Klaustrophobie).
Bestenfalls tropft hier Wasser von der Decke und rinnt einem über die glitschigen Steine hinweg entgegen. Schlimmstenfalls sind im Juni die Tunneleingänge noch durch Eis und/oder Erdrutsche unpassierbar. Wer dieses Offroad Abenteuer meistern möchte, sollte sich vorher in den einschlägigen Online-Foren oder bei den Einheimischen über die Passierbarkeit des Tunnels auf der Via dei Saraceni informieren.
Webcams nahe des Offroad Tracks am Monte Jafferau
Kommentare (1)
Die durch den Felssturz im September verursachte Blockade vor der Galleria del Seguret wurde beseitigt. Ich bin die Strecke Mitte Oktober gefahren, alles wieder frei…