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    Italien / Ligurien Toskana
    Abwechslungsreich und vielfältig: Diese Runde durch eine bunte und aromatisch duftende Vegetation führt uns entlang der Olivenölstraße, vorbei an Dörfern wie aus dem Bilderbuch und hoch hinauf zu den Pässen des Hinterlandes. Zum Ausklang bummeln wir am Meer entlang zurück. Sanremo ist als Ausgangpunkt ideal. Schöne Gärten, stattliche Villen und mondäne Hotels sind sein Wahrzeichen. Für den Kaufrausch gibt es eine alte und eine neue Fußgängerzone. Aber das eigentliche Highlight ist Sanremos Samstagsmarkt. Rund um die riesige Markthalle mit Obst, Gemüse und Fisch reihen sich unzählige Stände mit allem, was das Herz begehrt. Mein Tipp: Leinenhemden, Leinenblusen, Leinenhosen, Leinenkleider. Hinter Sanremo klettern wir über San Bartolomeo in herrlichen Serpetinen auf einem engen Sträßen hinauf nach San Romolo, die Festwiese Sanremos. Für den Rallyefan lohn sich dort oben ein kurzer Stopp – in dem Restaurant am Rande der Wiese haben sich Walter Röhrl & Co. mittels Fotos und Autogrammen verewigt. Als die Rallye Sanremo noch Weltmeisterschaftsstatus besaß, war San Romolo ein wichtiger Servicepunkt auf der Strecke. Die Straße schlängelt sich serpentinen- und kurvenchenreich weiter Richtung Monte Bignone. Auf dem Weg dorthin öffnet sich rechter Hand ein Blick wie aus dem Flugzeugfenster. Vor uns liegt das tiefblaue Meer, gepunktet mit weißen Yachten und Segelbooten. Daran schließ sich das Grün von Kastanienwäldern, Olivenhainen und Kermeseichen an. Dazwischen wie mit dem Pinsel hineingetupft das Rot von Ziegeldächern der Ortschaften und Einzelhäusern und das Gelb der Ginsterbüsche. Am Abzweig zum Monte Bignone ist die Aufmerksamkeit dann wieder auf die Fahrbahn gerichtet, denn die Auffahrt zur diesem 1.299 m hohen Berg hat es in sich. Zunächst geht es in ziemlich engen, steilen und kurz hintereinander folgenden Serpentinen durch den Wald. Der Asphalt nur noch teilweise vorhanden. An den Antennenmasten geht die Straße in eine zerfurchte Piste über, für die es eine geländegängige Enduro bedarf. Wer mit der Straßenmaschine unterwegs ist, erreicht den Gipfel nach 15 Minuten Fußmarsch. Lohn der Anstrengung ist ein phantastisches Rundumpanorama auf die ligurischen Berge, die Küste und die Seealpen. Zurück auf der Hauptroute, taucht nach ein paar Kilometern mitten im Wald der Passo Ghimbegna auf. Mehr ein Sattel, als ein Pass, trägt er noch heute die Spuren seiner Rallye-Vergangenheit – „Röhrl“ steht in fetten Buchstaben aufgesprüht auf einer Mauer. Wer einen Espresso trinken will, kann das in Baiardo tun. Bereits der Blick auf den malerisch auf einer Hügelkuppe geklebten Ort ist ein Foto wert. Dann rollt man die Dorfstraße hinauf, parkt das Bike am Rande des zentralen Platzes und sucht sich einen der Kaffeestühlen im Freien aus. Die Bar hinter dem Brunnen ist gleichzeitig eine Konditorei, deren Auswahl nach einer oder mehreren Sünden verlangt. Die folgende Etappe hinüber ins Tal der Nervia führt über die Ligurische Olivenölstraße und ist das optische Glanzlicht dieser Tour. Die Route klebt an einem steilen Hang, rechts und links liegen die Olivenhaine in der Sonne. Das Öl der Taggiasca-Olive gilt als besonders säurearm und ist deshalb sehr gut verträglich. Ohne eine Flasche Öl oder ein Glas dieser kleinen, aber aromatischen Oliven sollte man deshalb Ligurien nicht verlassen. Dieses besondere Öl wird weltweit von Spitzenköchen verwendet. Vorbei an dem Bergdorf Apricale mit seinen engen Gassen und einer idyllischen Piazza treffen wir in Isolabona auf das Tal der Nervia. Bevor es nun rechts hinauf zum Colla di Langan geht, steht ein kurzer Abstecher nach Dolceacqua an. Die Beschreibung malerisch ist hier sprichwörtlich zu nehmen, denn der Impressionist Claude Monet hat die klassische Ortsansicht mit Brücke und Burg 1884 gemalt. Der Colla di Langan (1.127 m) ist Ausgangspunk zu einer lohnenswerten Stipvisite des Colle Melosa. An einem ehemaligen Bunker geht es links ab, danach folgt ein flott und kurvenreich zu fahrendes Bergsträßchen mit überraschend gutem Belag. Auf der Passhöhe in 1.545 Meter endet der Asphalt, und der grobe Schotter der Ligurischen Grenzkammstraße beginnt. Weiter geht es hinunter in das verträumte Molini di Triora und wieder hinauf zum Passo della Teglia (1.387 m), dessen Trasse spektakulär in die Felswand geschlagen wurde. Passend zur Mittagszeit erreichen wir den Colle San Bartolomeo (610 m). Eine Bar und zwei Restaurants mit grandioser Aussicht auf die Seealpen stehen zur Auswahl. In der Bar kann man sich Panini mit Schinken und Käse bestellen, in den Restaurants einen Teller Pasta oder ein ganzes Menü. Der Passo de Ginestro (677 m) und eine etwa 20 Kilometer lange und aussichtsreiche Höhenstraße bringen uns wieder hinunter zur Küste, die wir bei Andora erreichen. Die Rückfahrt nach Sanremo verläuft bequem am Meer entlang. Wer noch Zeit und Muße hat, kann auf ein Gelato in einem der romantischen Küstenstädchen halten. Ein perfekter Abschluss. Tourlänge: ca. 180 km Roadbook: Sanremo – San Romolo – Monte Bignone – Baiardo – Apricale – Isolabona – Dolceacqua – Isolabona – Pigna – Colla di Langan – Colla Melosa – Molini di Triora – Passo di Teglia – Colle San Bartolomeo – Passo de Ginestro – Andora – Diano Marina – Imperia – Santo Stefano – Riva Ligure – Sanremo Highlight: Eis mit Aussicht. In dem kleinen und ruhigen Küstendorf Riva Ligure parken wir unser Motorrad auf dem großen Parkplatz am Strand. Von da aus sind es nur ein paar Meter an der hübschen Uferpromenade entlang bis zur Restaurantzeile. Zwei Eisdielen bieten hausgemachtes Eis an, das wir auf einer Bank sitzend mit Blick aufs Meer genießen. Pässe-Info: Colle di Langan 2225  13 %  -  91km Colla Melosa 1545   ?       ? ? Passo di Teglia 1387   10%  ? ? Colle SanBartolomeo       621    7 %   -  10km Passo de Ginestre   677    ?       -  17km
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    Deutschland / Hunsrück
    Jahrhunderte lang galt der abgelegene und einsame Hunsrück als Arme-Leute-Land. Erst mit dem Bau der Hunsrück-Höhenstraße 1939 änderte sich das. Allerdings nicht zu sehr, sodass die Region noch heute ein Paradies für Naturliebhaber im Motorradsattel ist. Im Startort Hermeskeil liegt gleich am Eingang das Dampflokmuseum. Für Eisenbahn-Freaks ein Muss, alle anderen fahren weiter zur Flugausstellung von Hermeskeil. Diese größte private Flugzeugausstellung Europas öffnet ihre Tore in dem Ortsteil Abtei und ist ab Hermeskeil bestens ausgeschildert. Auf einsamen Pfaden geht es weiter in Richtung Birkenfeld. Das Motto der Etappe könnte heißen: Hunsrück für Anfänger. Ein sauber asphaltiertes Sträßchen zirkelt mit abwechselnden Radien durch ein weitläufiges Waldgebiet. Hier darf nach Herzenslust am Quirl gedreht werden. Diese Wälder sind ein Teil des Naturparks Saar-Hunsrück. 1980 eröffnet, soll der 2.000 Quadratkilometer große Park dem Wild und den Pflanzen der Region Schutz bieten. Das Konzept kommt an. Neben Rehwild und Rotwild, Wildschweinen, Hasen und Füchsen sind mittlerweile auch wieder Wildkatzen heimisch geworden. Aus Birkenfeld hinaus folgen wir der Beschilderung Morbach. Die B 269 nimmt uns auf. Sieht auf der Karte gar nicht uninteressant aus: Viele Krümmungen, grüne Einfassung. Und tatsächlich erweist sich diese Bundesstraße als eine Art Bilderbuch-Motorradstrecke. Kurven ohne Ende, astreiner Belag. Nach etwa fünf Kilometern Blinker rechts Richtung Oberhambach und Hattgenstein. Das schmale Sträßchen, das jetzt zwischen Wiesen und Feldern umherturnt, sieht vermutlich selten ein fremdes Kennzeichen. Ebenso den Reifen eines Motorrades. Traktoren, Milchlaster und die Kombis von Kleingärtnern bevölkern den Asphalt. Es grünt so grün. Wohin das Auge blickt – überall drückt die Farbe Grün der Landschaft ihren Stempel auf. Ungemein beruhigend. Diese Gegend sollte es auf Krankenschein geben. In Kirschweiler links ab Richtung Morbach. Ein gutes Dutzend Kurven folgen, dann wartet die vermutlich längste Gerade im ganzen Hunsrück. Von Bruchweiler bis nach Morbach bewegt sich der Lenker so gut wie keinen Millimeter. Sechs Kilometer geradeaus. Die Bäume flitzen vorbei wie Schatten. Der Fahrbahnbelag spielt mit, und man ist geneigt, das Tempolimit auf außerörtlichen Straßen um ein gewisses Maß zu überschreiten. Am Ortsausgang von Morbach geht die B 327 in Richtung Hermeskeil gleich richtig zu Sache. In wilden Serpentinen stürzt sie sich ins Dhrontal hinab und auf der anderen Seite wieder nach oben. Kurvenreich geht es weiter. Kaum kommen Bremsen und Getriebe zur Ruhe. Kurz vor Thalfang rechts ab Richtung Neumagen-Dhron. Weiter geht es über die Dörfer nach Horath. Dort findet das Vorderrad plötzlich einen Serpentinenaufstieg. Hinter dem Ort weist das Schild Piesport den Weg. Der Abstieg hinab zur Mosel gestaltet sich überraschend brav. Keine Kurven, nur eine sanft geschwungene lange Gefällstrecke. Auf einmal tauchen Weinberge auf, dann steht man auch schon an der Kreuzung nach Piesport. In dieser Region ging es den Menschen schon immer gut. Prachtvolle Weinhöfe, schöne Kirchen und die Reste römischer Gebäude zeugen davon. Eines von ihnen, eine Kelteranlage, wurde ausgegraben, restauriert und kann besichtigt werden. Dazu fährt man am Kreisverkehr von Piesport dem Schild Römische Weinkelter nach, überquert die Mosel und sieht die Anlage schließlich vor sich in den Weinbergen stehen. Die Zufahrt ist frei, Hinweistafeln erläutern die Arbeitsweise der Kelter Auf der Höhe von Trittenheim lassen wir den Fluss hinter uns und biegen schräg nach links in die Weinberge ab. Auf etwas holperigem Belag geht es leicht bergan. Eine Serpentine, dann taucht nach ein paar hundert Metern an der linken Straßenseite der ultimative Mosel-Aussichtspunkt auf. Der Blick ist gewaltig: Unten im Tal der Fluss und seine 180-Grad-Schleife, die Dächer von Trittenheim, die steilen, rebenbewachsenen Hänge, das Grün der Weinblätter, das Dunkelgrau des Schiefers. Dieses Panorama lässt sich auch sehr gut von der Terrasse des gegenüberliegenden Hotels aus bewundern. Ab hier heißt die Generalrichtung Hermeskeil. Der unbekannte Teil des Hunsrücks ruft. Die ersten Kilometer begleitet die Route die Kleine Dhron, die hier gar nicht so klein ist, sondern als erwachsener Bach der Mosel entgegenströmt. Die Straße macht dem Anhänger eines flüssigen Fahrstils jede Menge Freude. Mit ihrem frischen Belag, ihrer guten Einsehbarkeit und ihren schnellen Wechselkurven sorgt sie dafür, dass das Reifenprofil auf seiner ganzen Fläche genutzt wird. Ein paar Mal kreuzt die Strecke von Ost nach West verlaufende Querverbindungen, tauscht ihren guten Belag zwischendurch kurz gegen einen Flickenteppich und erklimmt in einigen engen Kehren die Hochfläche des Hunsrück. Roadbook: Hermeskeil – Birkenfeld – Hattgenstein – Kirschweiler – Bruchweiler – Morbach – Immert – Neumagen-Dhron – Piesport – Trittenheim – Bescheid – Hermeskeil (ca. 150 km) Highlight: Café Concorde In der Flugausstellung Hermeskeil warten über 100 Propellermaschinen, Düsenjets und Hubschrauber. Die Bandbreite reicht vom Uralt-Segler über Weltkriegsmaschinen bis zum modernen Düsenjäger. Majestätische alte Damen der Zivilluftfahrt wie die Super-Constellation sind ebenso vertreten wie die fliegenden Kampfmaschinen aus der Zeit des Kalten Krieges. Den Schlusspunkt des Besuchs setzen Kaffee und Kuchen an Bord der Concorde. Der elegante Überschallvogel ist ein Nachbau und nur im Bereich des Cockpits im Originalzustand. Motorradtreffs: Stippshausen: Gasthaus Zum Dicken Hännes, nahe des Flugplatzes Hahn, Biergarten, Grillgerichte, Chef fährt Moto Guzzi.
    Italien / Ligurien Toskana
    Vom schönsten Badeort der italienischen Riviera Levante aus führt diese Tagestour auf einsamen und kaum befahrenen Bergsträßchen mitten hinein in das ligurische Küstengebirge östlich von Genua. Fahrvergnügen, Landschaftsgenuss und ein Stück Kultur – diese Runde zeigt sich facettenreich. Möchtest Du Dich vorab über die Region informieren, empfehlen wir Dir unseren Motorrad Reiseführer Piemont Ligurien Toskana mit seinen vielen Insidertipps, Kartenmaterial, Hotelempfehlungen usw. anzuschauen. Einen perfekten Überblick über Nord Italien mit seinen Tourenmöglichkeiten bietet Dir unsere Bikerbetten Motorradkarten Italien Nord. Diese und weitere interessante Produkte kannst Du über unseren Shop bestellen. Rapallo liegt rund 30 Kilometer östlich von Genua und ist nicht nur der größte Badeort der Riviera Levante, sondern gilt auch als der schönste. Wer in der Morgen- oder Abendsonne an der Hafenpromenade Rapallos spazieren geht, wird diesem Superlativ zustimmen. Die tief stehende Sonne streicht die alten Bürgerhäuser in den Farben Himbeer, Aprikose, Curry und Zimt, die Cafétische sind voll besetzt, plaudernde Menschen schlendern am Kai entlang, die Stimmung ist zauberhaft. Stellt man sich als Urlauber nicht genau so Italien vor? International bekannt wurde Rapallo gleich zweimal: Zuerst 1920, als sich Italien mit Jugoslawien über strittige Grenzfragen einigte und zwischen den beiden Ländern endlich Friede herrschte. Zwei Jahre später schlossen der deutsche und russische Außenminister den legendären Vertrag von Rapallo und beendeten damit endgültig den Ersten Weltkrieg und dessen Nachwirkungen. Beide Seiten nahmen wieder diplomatische Beziehungen auf  und verzichteten auf Reparationszahlungen. Die Westmächte warfen Russland vor, mit dem Kriegsverlierer Deutschland zu paktieren und forderten die Aufhebung des Vertrages. Ohne Erfolg. Ein großer Erfolg hingegen wird vor dem Start zur Tour das Frühstück auf der Piazza Cavour. Hier am Mittelpunkt der Altstadt ist Rapallo italienischer denn je. Ein Caffè oder einen Capucchino, dazu ein Brioche con crèma oder marmelata, und die Fahrt kann losgehen. Zunächst ein Stück am Meer entlang Richtung Südosten. In Lavagna Blinker links zur P 225, nach ein paar Kilometern rechts ab. Obwohl noch früher Morgen, sind wir nicht alleine auf der Straße. Mopeds, Roller, dreirädrige Ape und Kleinlaster drängeln sich zweitaktend auf der Fahrbahn. Beinahe jeder Italiener besitzt ein Stück Land, eine Campagna, auf dem er Obst, Gemüse oder Oliven anbaut. Meist für den Eigenbedarf. Denn mit der Grundrente von monatlich knapp 500 Euro kommt man auch in Ligurien nicht weit. So herrscht im Sommerhalbjahr in den Campagnas rund um die Dörfer reger Betrieb. Reifes Obst oder Gemüse ernten, Unkraut jäten, bewässern, Gras schneiden – immer gibt es etwas zu tun. Dann der Abzweig zum Passo del Bocco. Im Sportmodus erklimmen wir die gut ausgebaute und flüssig zu fahrende Westrampe. Gute Übersicht, null Verkehr, ordentlicher Belag – was will man mehr? Oben auf dem Pass in 956 Meter warten ein kleiner Bergsee mit Picknickplätzen sowie ein Rifugio mit leckerem Cappuccino. Perfekt für die erste Pause. An der Kreuzung rechts ab nach Varese Ligure. Die Bergstrecke läuft unspektakulär flott unter den Reifen durch, man kommt leicht in den Flow. Das hübsche Varese Ligure liegt in dem Vara-Tal, das wegen des dort betriebenen engagierten Umweltschutzes und Bio-Anbaus den Namen Bio-Tal tragen darf. Nicht gerade sehr umweltfreundlich wedeln wir anschließend mit geöffnetem Gasgriff und heißen Bremsscheiben die Serpentinen zum Passo di Cento Croci hinauf (1.055 m). Kurz, aber knackig zeigt sich die Ostrampe des Passes. Danach geht es zügig durch die weiten Bögen der P 523 nach Bedonia. Der Ort liegt malerisch in einem grünen Hochtal der Region Emiglia Romana. Hausberg ist der 1.480 Meter hohe Monte Pelpi. Die kleine, aber feine Altstadt mit ihren hellen Fassaden wird beherrscht von der mächtigen Kirche Madonna di San Marco. Gleich hinter Bedonia lauern die Kurven hinauf zum Passo Montevaca. 805 Meter hoch, eine Handvoll lockerer Kurven, schnelle Gangart. Mit der Trattoria Oppici wartet dort nach einer scharfen Linkskurve der Tipp für die Mittagspause. Wer kein warmes Menü essen möchte, dem sei eine Käseplatte oder ein Panino mit ligurischem Schafskäse empfohlen. Je nach Reifegrad ist der entweder hart oder weich und schmeckt würzig bis mild. Wieder im Sattel, steht der Passo del Tomarlo auf dem Programm. Die Straße, die auf 1.482 Meter Höhe hinaufführt, zeigt sich in ordentlichem Zustand. Übersichtliche Kurven, griffiger Belag, wenig Verkehr. Zügiges Tempo, die oberen Gänge dürfen mitspielen. Die Empfehlung kommt von den Profis: Der Pass stand gleich mehrere Male auf dem Programm des Giro d’Italia. Über Rezzoaglio weiter nach Cabanne und Parazzuolo. Dort beginnt mit dem Anstieg zum Passo della Forcella das letzte Kurvenabenteuer dieses Tages. Ein paar maßvolle Kurven, dann bummelt man gemächlich durch ein romantisches Hochtal. Eine Schlucht spendet etwas Schatten, dann ist der Sattel (826 m) erreicht. Danach geht es ans Eingemachte: Keine Spitzkehren, dafür Kurven ohne Ende. Die schmale Fahrbahn verlangt ihren Tribut und lässt keine ganz so flüssige Fahrweise zu wie beispielsweise am Passo del Bocco. Dessen Westrampe treffen wir in Borgonovo, von wo aus die Rückfahrt nach Rapallo beginnt. Tourlänge: ca. 180 km Roadbook: Rapallo – Lavagna – Passo del Bocco – Varese Ligure – Passo di Cento Croci – Bedonia – Passo Montevaca – Passo del Tomarlo – Rezzoaglio – Cabanne – Parazzuolo – Passo La Forcella – Borgonovo – Rapallo Highlight: Alles Käse. San Sté heißt der berühmteste Käse Liguriens. Die gelbe Kruste dieses aus Kuhmilch hergestellten Käses ist dünn und elastisch. Ist der San Sté noch jung, schmeckt er milchig, später wird er aromatischer, würziger. Zum San Sté passt sehr gut ein kräftiger Rotwein vom Schlage eines Nebbiolo. Diese klassische italienische Rebsorte wird auch in Ligurien angebaut. Pässe-Info: Passo del Bocco 956 10% ? 30km Passo di Cento Croci       1055 7% ? 13km Passo Montevaca 805 5% ?   6km Passo del Tomarlo           1485 9% ? 19km Passo La (della) Forcella   878 22% ? 21km
    Spanien / Picos de Europa
    Die Picos de Europa an der Biskaya im Norden Spaniens sind mit ihren vielen Gipfeln mit bis zu 2650 Metern Höhe und einer fantastischen Karstlandschaft das perfekte Motorradrevier – hier ist Fahrvergnügen garantiert. Die Gipfel Europas, die Picos de Europa – so nennt sich das mächtige Faltengebirge, das sich über Asturien, Kantabrien und Kastilien-León an der nördlichen Atlantikküste Spaniens erstreckt. Gleich hinter der Küstenlinie steigen die steilen Gipfel der Picos in die Höhe. Über 200 Gipfel des Gebirges überragen die 2000 Meter-Grenze – eine beeindruckende und ganz zu Unrecht oft unbekannte Region. Die höchsten Gipfel liegen inmitten des gleichnamigen Nationalparks, um den herum eine fantastische Route führt. Wir starten diese Rundtour in Cangas de Onis. Der freundliche Ort im Nordwesten der Picos lockt nicht nur mit einer uralten romanischen Brücke und einer netten Altstadt mit einladenden Bars und Cafés, sondern auch mit einem Campingplatz und gastfreundlichen Unterkünften. Zu empfehlen ist die Runde im Uhrzeigersinn, so scheint ab Mittag die Sonne mit dem Blick in die schönsten Ausläufer der Picos hinein. Auf der AS-114, AS steht für Asturia, geht es gen Osten. Zügig fahren wir auf der gut ausgebauten Straße durch die hier noch unspektakuläre, flach gewellte Landschaft. Grüne Weiden, Wäldchen, ein paar Häuser – bis Canales passiert nichts Spannendes, lockeres Cruisen ist angesagt. Dann ändert sich jedoch bald die Landschaft. Es wird immer bergiger, immer mehr der Gipfel tauchen rechts und links der Strecke auf und immer näher rücken die Felsen an die Straße. Entsprechend kurviger wird es auch auf dem Asphalt.  Die perfekte Vorbereitung für die folgenden spannenden Kilometer, auf die wir im kleinen Bergstädtchen Panes abbiegen. Hier führt die N-621 in südliche Richtung und kaum haben wir Panes verlassen, geht es schon los. Mit der Desfiladero de la Hermida bietet sich der perfekte Einstieg in die schroffe Bergwelt der Picos. Entlang des Rio Deva, der hier eine fantastische Schlucht in die Berge geschliffen hat, schlängelt sich der Asphalt durch die östlichen Ausläufer der Picos de Europa. Kleiner Weiler und Dörfchen huschen an uns vorbei, rechter Hand ragen die mächtigen Gipfel weit über 2000 Meter in die Höhe. Wir rollen nach Potes hinein. Mit seinen vielen uralten Bauwerken und der historischen Altstadt ist Potes als künstlerisch und geschichtlich bedeutsames Kulturgut besonders geschützt. Nicht ohne Grund, der Ortskern wirkt ungemein beeindruckend, die engen Gassen laden zum Bummeln und Entdecken, im Schatten der Festung mitten im Dorf locken ein paar einladende Cafés und Restaurants – der perfekte Platz für eine erholsame Pause. Zudem locken hier freundliche Unterkünfte und in die umliegenden Berge führen herausfordernde Wanderwege. Ein wenig südlich von Potes geht es dann ins Eingemachte. Ab La Vega warten die wildesten Kurvenkombinationen auf sportliche Moppedfahrer. Die recht gut ausgebaute N-621 lädt zum ordentlichen Kurvenspaß. In unzähligen Windungen und Serpentinen arbeitet sich die Straße hinauf in Richtung des 1675 Meter hohen Passes Puerto de San Glorio. Schon auf der Passhöhe, die die natürliche Grenze zwischen Kantabrien und Kastilien-León darstellt, lässt sich ein fantastisches Panorama genießen. Wer es noch ein wenig beeindruckender haben möchte, befährt die hier abzweigende rund zwei Kilometer lange Sackgasse zum Aussichtspunkt Collado de Llesba – es lohnt sich. Bei Portilla de la Reina verlassen wir die N-621 und über eine nicht minder kurvenreiche Bergstrecke geht es in westlicher Richtung über Posada de Valdeón auf den 1280 Meter hohen Puerto del Pontón hinauf. Wer noch Lust auf einen kleinen Abstecher hat, der biegt bei Posada de Valdeón rechter Hand in Richtung Cain de Valdeón ab. Der Ort liegt sehr schön am Ende einer Sackgasse gleich zu Füßen der höchsten Pico-Gipfel und ist ein recht beliebtes Ausflugsziel. Jenseits des Passes Puerto del Pontón schließt sich nach unzähligen Kurvenkilometern und Aussichtspunkten die Schlucht Desfiladero de los Beyos an. Hier führt die N-625 erneut spektakulär durch die hoch aufragenden Felswände. Vom nördlichen Ausgang der Schlucht bis zurück nach Cangas de Onis sind es dann nur noch ein paar ruhigere, erholsame Kilometer, womit sich der Kreis um die spannenden Picos de Europa schließt. Roadbook: Cangas de Onis, Canales, Panes, Desfiladero de la Hermida, Potes, La Vega, Puerto de San Glorio, Collado de Llesba, Puerto de San Glorio, Portilla de la Reina, Posada de Valdeón, Puerto del Pontón, Desfiladero de los Beyos, Cangas de Onis. Start- / Zielort: Cangas de Onis /  Cangas de Onis Länge: 210 km Highlight: Collado de Llesba – Der grandiose Aussichtspunkt, auch Mirador del Oso genannt, liegt etwa 1680 Meter hoch und ist über die gut zwei Kilometer lange asphaltierte Stichstraße vom Puerto de San Glorio erreichbar. Er liegt an der Grenze zwischen Kantabrien und Kastilien-León. Von hier bietet sich der beste Blick über die Picos de Europa. Auf dem nahe liegenden Gipfel thront das mächtige steinerne Bären-Denkmal. Der Fußweg dorthin lohnt sich allein schon wegen des fantastischen Panoramas. Die lebenden Braunbären Region wird man als motorradfahrender Tourist allerdings wohl eher nicht zu Gesicht bekommen.
    Österreich / Tirol
    Auf dieser wild romantischen Tour rund um die Kitzbüheler Alpen statten wir der traumhaften Gerlos Alpenstraße, den weltbekannten Krimmler Wasserfällen und der faszinierenden WasserWunderWelt einen Besuch ab. Die Motorradtour "Bilderbuchtour hoch zum Gerlos" ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Für alle, die sich über die Region und die Pässe in der Umgebung informieren möchten, empfehlen wir unsere Spezialkarte FolyMap Alpenpässe oder unsere FolyMaps Motorradkarten-Set Alpen Österreich Schweiz. Darüber hinaus findest Du weitere interessante Produkte in unserem Shop. Solltest Du noch keine Unterkunft haben, dann findest Du passende Motorradhotels in Tirol über unsere Bikerbetten Motorradhotel-Suche. Wir starten im Tal der Salzach im hübschen Sommer- und Wintersportort Mittersill. Und sofort wartet das erste Schmankerl, der Pass Thurn. Aufgepasst: Dessen 1.274 Höhenmeter klingen zwar alles andere als spektakulär, haben es jedoch faustdick hinter den Ohren. Einer Gruppe von Serpentinen hinter Mittersill folgen mehrere zügige Kilometer, auf denen man flott Gas geben kann. Wieder eine Handvoll Kehren, dann taucht die Passhöhe auf. Die Abfahrt nach Kitzbühel hält zwei Zuckerstückchen bereit – ihre zügig zu durchfahrenden Kehren sowie die Aussicht auf der Ort und das Kitzbüheler Horn mit seiner charakteristischen Funkantenne. Oberhalb von Kitzbühel an einem sonnigen Hang der Bichlalm steht übrigens die Sonnberg Stubn. Wirtin Rosie Schipflinger singt nicht nur ganz gut, sondern zaubert auch feine Tiroler Köstlichkeiten auf den Tisch. Wir fahren weiter in das barocke Städtchen St. Johann. Glanzpunkt ist sein prächtiger Hauptplatz. Hier unbedingt einen Pausenstopp einlegen. Von dort aus schlagen wir einen großen Kreis über Fieberbrunn, Saalfelden und St. Martin. Dabei nehmen wir den Grießenpass (975 m), Pass Luftenstein (648 m) und Pass Strub (675 m) unter die Räder und fühlen uns in dem nicht enden wollenden Kurvengeschlängel pudelwohl. Zurück in St. Johann steuern wir ab Kirchberg den Abzweig nach Wörgl an. Die Hahnenkamm-Bergbahn bleibt links liegen, dann nimmt uns das Brixener Tal auf. Die folgenden 30 Kilometer sind die pure Augenweide: Die Straße durchkurvt in gleichmäßigen Bögen den Talboden und erlaubt ausgedehnte Blicke auf grüne Berghänge, heimelige Dörfer und glückliche, braune Kühe. Ein schmaler Schleichweg bringt uns von Hopfgarten links am Hang entlang über Niederau hinüber nach Wörgl. Die folgende Etappe durch das Inntal ist eine Sektion fürs Auge. Die B 171 gibt sich in Sachen Kurven eher zurückhaltend, umso mehr fallen die Panoramen auf, die sich auf die Kitzbüheler Alpen nach links und das Rofangebirge nach rechts öffnen. Kurz vor Brixlegg gibt es die Möglichkeit, über den Inn hinüber nach Kramsach zu fahren. Das dortige Museum Tiroler Bauernhöfe ist nicht nur für den Liebhaber alter Brauchtümer ein Erlebnis. Auf gar keinen Fall aber versäumen sollte man einen Besuch in Rattenberg, Österreichs kleinster Stadt. Am Eingang zur Fußgängerzone warten genügend Parkplätze, und man kann einen bequemen Rundgang durch dieses bezaubernde mittelalterliche Städtchen unternehmen. In Strass verlassen wir den Inn und biegen ins Zillertal ein. Mit rund 30 Kilometern ist es zwar nicht das längste, dafür aber das bekannteste Seitental des Inns. Seit über 150 Jahren dient hier der Tourismus als Haupteinnahmequelle. Doch verstand man es, auf angenehme Weise den Fremdenverkehr in den Zillertaler Alltag zu integrieren. Und so rollen wir über perfekt in Schuss gehaltenen Asphalt und widmen uns ganz der Schönheit diese Tales: Die gleißenden Gletscher der Kitzbüheler Alpen dominieren den Talgrund. Über und über sind die Hänge mit klitzekleinen Siedlungen, malerischen Bergbauernhöfen und winzigen Kapellen übersät. In Ried wartet ein echtes Tiroler Schmankerl – die 37 Kilometer lange Zillertaler Höhenstraße. Ihre Anstiege sind steil, ihre Serpentinen eng, und mit der Übersicht ist es meist nicht weit her. Die Trasse führt vielfach am ungesicherten Abgrund entlang und verlangt eine gute Fahrzeugbeherrschung. Achtung: Die Ausschilderung ist spärlich, und man muss den Weg oft mit der Karte in der Hand suchen. Weiter nach Mayrhofen. Das touristische Epizentrum des Zillertals hat einen Stopp verdient. Denn trotz eindeutiger Ausrichtung auf den Fremdenverkehr hat sich der reizende Ort seine Ursprünglichkeit bewahrt. Ein Bummel zu Fuß durch die bunten, von Fachwerk geschmückten Straßen macht Laune. Hinter Zell freuen wir uns schließlich auf den Höhepunkt dieser Tour – auf die romantische Gerlos Straße. Zunächst geht es in vielen kleinen Windungen an der Bergflanke entlang, vorbei am Stausee Durlaßboden und am Gerlos -Passschild (1.507 m). Dann folgen mit der Gerlos Straße die schönsten zwölf Kilometer dieser 1949 vom Glocknerstraßen-Erbauer Franz Wallack entworfenen Alpenstrecke. Wir bestaunen die Krimmler Wasserfälle, besuchen den Themenpark WassenWunderWelt und folgen der Fahrbahn, die sich wie ein abgespulter Bindfaden über die Gerlosplatte schlängelt. Die Schlussetappe dieses Tages bringt uns entlang der Salzach zurück zum Startort Mittersill. Den wildromantischen Kitzbüheler Alpen müssen wir jetzt leider den Rücken kehren. Aber keine Angst – die prachtvollen Ausblicke auf die rechter Hand stehenden Hohen Tauern versüßen uns den Trennungsschmerz. Tourlänge: ca. 420 km Roadbook: Mittersill – Kitzbühel – St. Johann – Fieberbrunn – Saalfelden – St. Martin – St. Johann – Kirchberg – Hopfgarten – Niederau – Wörgl – Kramsach – Rattenberg – Strass – Zillertal – Ried – Zillertaler Höhenstraße – Zell – Gerlos Straße – Gerlospass – Mittersill Highlight: Das 800 Meter hoch und von Berggipfeln umgebene Kitzbühel hat sich vom einstigen Kuhdorf zu einem der prominentesten Ferienorte Tirols entwickelt. Seinen Charme hat der reizende Ort trotzdem nicht verloren und ist immer einen Bummel zu Fuß wert. Pässe-Info: Zillertaler Höhenstraße   2020    14 %    11-5     21km Gerlospass                    1507      9 %        -       25km
    Irland / Cork - Kerry
    Diese Runde um die irische Halbinsel Iveragh gehört zu den schönsten Küstenstraßen Europas. Faszinierende Natur, traumhafte Panoramen und Fahrspaß ohne Ende machen den Ring of Kerry garantiert unvergesslich. Es ist kein Geheimnis – der Ring of Kerry präsentiert Irland von seiner schönsten Seite. Für uns ist die Rundstrecke um die Halbinsel Iveragh im Südwesten Irlands die faszinierendste Küstenstraße Europas. Nirgendwo sonst liegen so geballt so viele Naturschönheiten beieinander. Seinen Beginn nimmt der Ring of Kerry in Killarny. Die Stadt zu Füßen der Macgillycuddy’s Reeks, Irlands höchstem Gebirgszug, liegt direkt am Ufer des Lough Leane und am Rand des Killarney-Nationalparks. In die Stadt locken unzählige Unterkünfte, nette Läden, urige Pubs und natürlich die grandiose Umgebung. In die starten wir gleich in Killarneys Süden, lassen die nette Stadt hinter uns und nehmen Kurs auf Muckross. Das ist vor allem bekannt durch Muckross House, ein bildschöner herrschaftlicher Sitz mit einer tollen Parkanlage, die sich durchaus zu besichtigen lohnt. Und kaum haben wir auch Muckross verlassen, führt die Strecke spektakulär oberhalb des Upper Lake am Aussichtspunkt Ladies View vorbei. Hier war Königin Victoria bei ihrem Besuch im Jahr 1861 verständlicherweise so begeistert vom herrlichen Panorama, dass der Blick über die Seen von Killarny nach ihr benannt wurde. Nur wenige Minuten weiter liegt mit der Passhöhe Moll's Gap gleich der nächste spektakuläre Höhepunkt auf der Strecke. Vom 263 Meter hohen Pass geht es hinunter an die fjordähnliche Bucht Kenmare River. Hier zeigt sich auch, warum wir wärmstens empfehlen, die Ringstraße im Uhrzeigersinn zu befahren. So ist man beim Linksverkehr den tollen Aussichten hinaus aufs Meer noch ein Stückchen näher, außerdem dürfen Busse und schwere Lastwagen den Ring nur gegen den Uhrzeigersinn befahren. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass man als Motorradfahrer nicht hinter den dicken Kisten her krebsen muss. Entlang der herrlichen Küste haben wir bald Sneem erreicht. Das farbenfrohe Städtchen besticht vor allem durch seine knallbunt gestrichenen Häuser und die netten Pubs. Über Castlecove und Westcove erreichen wir schnell den Küstenort Caherdaniel. Ein Abstecher von hier hinaus zum Kap Lamb's Head über die schmale und schöne Nebenstrecke entlang der Küste ist ein Muss. Zurück auf dem Ring überqueren wir bald den aussichtsreichen Coomakesta Pass und trudeln in Waterville an der Ballinskelligs Bay ein. Eine Statue erinnert hier an Charlie Chaplin, der einst viel Zeit in dem netten Küstenort verbrachte. Gut sechs Kilometer nördlich biegen wir ab von der eigentlichen Ringstraße, orientieren uns an den Schildern nach Portmagee. Bei dem schönen Fischerort führt nicht nur eine Brücke hinüber auf die Insel Valencia Island, hier legen auch die Boote hinüber auf die Insel Skellig ab. Das urige Eiland ist spätestens seit Star Wars weltbekannt – hier traf am Ende von „Das Erwachen der Macht“ Rey auf Luke Skywalker in der gigantischen Kulisse der Skellig Michael. Aber Achtung, die Überfahrt ist nur für raue Naturen geeignet. Die 90minütige Passage auf den kleinen Booten durch die Irische See kann ziemlich heftig werden und selbst bei ruhiger See ist das Aus- und Einsteigen an der steilen Klippe der Insel nicht ganz einfach. Mit der Valencia Island Ferry am östlichen Ende der kleinen Insel erreichen wir bald wieder die Ringstraße und rollen bald in Cahersiveen aus. Auch dieser nette Ort begeistert durch die vielen bunten Häuser. Hier kann man sich auch prima in den unzähligen Restaurants stärken oder in den Cafés den leckeren irischen Apfelkuchen genießen. Entlang der Dingle Bay halten wir uns weiter gen Osten, passieren Kells und Killorglin und steuern wieder in Richtung Killarny. Zwar könnte man nun dort die Runde beenden, damit hätte man aber das fantastische Gap of Dunloe verpasst. Die bildschöne Strecke durch das urige Tal darf man keinesfalls verpassen. Sie beginnt bei Beaufort und führt eng und kurvenreich in Richtung des Upper Lakes, den wir schon vom Beginn dieser Runde kennen. Hier rollen wir durch die faszinierende Landschaft, die wir bereits vom Aussichtspunkt Ladies View genießen konnten. Vom Upper Lake geht es dann kurvenreich hinauf zum Pass Moll's Gap, wo wir wieder auf die ursprüngliche Ringstraße stoßen. Zurück nach Killarney quer durch den Killarny National Park ist es dann nur noch ein Katzensprung. Roadbook: Killarney, Muckross, Pass Moll's Gap, Kenmare, Sneem, Castlecove, Lamb's Head, Caherdaniel, Coomakesta Pass, Portmagee, Valencia Island, Cahersiveen, Kells, Killorglin, Beaufort, Gap of Dunloe, Pass Moll's Gap, Muckross, Killarney. Start- / Zielort: Killarney / Killarney Länge: 230 km Highlight: Lemonrock Motorcycle Tours – Der fantastische Trip rund um die Halbinsel Iveragh ist gar nicht so aufwendig, wie er auf den ersten Blick erscheint. Nur wenige Kilometer außerhalb von Killarny liegt der internationale Flughafen Kerry Airport. Der wird zum Beispiel von Ryanair für kleines Geld direkt von Frankfurt/Hahn angeflogen. Via Bus geht es dann nach Kerry und dort wartet das freundliche Team von Lemonrock Motorcycle. Die Motorradverleiher haben nicht nur bestens gewartete Motorräder und komplettes Equipment zu realistischen Preisen im Programm, sie bieten auch gleich komplette Touren – geführt oder nicht geführt. Alle Infos dazu finden sich im Netz unter www.lemonrockbiketours.com.
    Schweiz / Westschweiz
    Eine Tour rund um Fribourg stellt sowohl den Kurvenräuber als auch den Genussfahrer mehr als zufrieden. Diese Region lässt sich am besten zwischen Mittelgebirge und Alpen einsortieren und so wechseln sich knackige Kurvenstrecken im Gebirge mit Sightseeing-Etappen entlang verträumter Seen ab. Diese Tour ist eine von über 1.000 Alpenpässen und Motorradtouren der schönsten Regionen Europas auf BikerBetten.de. Für einen perfekten Überblick über die schönsten Motorradtouren in der Schweiz empfehlen wir Dir unsere nachfolgenden Motorradkarten: Tourenkarten Alpen Österreich Schweiz Folymap Alpenpässe Bikerbetten Motorradkarten-Alpen-Österreich-Schweiz Der Tag der Variationen beginnt in Murten. Der Ort liegt romantisch am Murtensee und besitzt eine wunderschöne Altstadt, Schloss und Ringmauer, die man vor Tourstart unbedingt zu Fuß erkunden sollte. Oder wenigstens das Bike am Straßenrand abstellen und, umgeben von bezaubernden historischen Gebäuden, eine Tasse Kaffee trinken. Ein Landsträßchen bringt uns über Muntelier nach Salvenach und weiter über Liebistorf nach Düdingen. Dahinter queren wir die N 12, rollen durch Tafers und sind schon mitten drin in dem Hügelland mit seinen ungezählten kleinen Verbindungssträßchen. Die Kurven sind nicht zu eng und lassen Raum für Tempo und Schräglagen. Und für die Optik, denn diese alpine Gegend mit ihren grünen Almen ist eine Augenweide. Alterswil, Plaffeien, dann ein Abstecher zum Schwarzsee, wo am Ende des Tales ein Kleinod in Form eines Bergsees mit Parkplatz und Restauration wartet. Der See liegt etwas über tausend Meter über dem Meeresspiegel und ist maximal zehn Meter tief. Das flache Ufer ist von Wiesen und Bäumen umrandet und mit Schilfrohr eingefasst. Ringsherum die Berge, die sich im Wasser spiegeln – hier würde man am liebsten eine Almhütte kaufen. Weiter geht die Kurverei über Sangernboden nach Schwefelbergbad, danach folgt mit der Erstürmung des 1.608 Meter hohen Gurnigel das erste fahrerische Highlight der Tour. Dass auf der Gurnigelstraße jedes Jahr ein Bergrennen stattfindet, kann für uns nur eines bedeuten: Spaß ohne Ende! Wer Lust hat, darf am Bikertreff an der unteren Gantrischhütte anhalten und einen Benzinplausch halten. Ansonsten kurven wir weiter nach Riggisberg, um ein paar Kilometer später rechts nach Burgistein abzubiegen. Etwas gemächlicher geht es dann das Stockental entlang. In Wimmis klinken wir uns in die N 11 ein, die in eleganten Bögen durch das Simmental dem Lauf der Simme folgt. Ab Reidenbach heißt es dann wieder: Kurvenräuber aufgepasst! Die Kehren hinauf zum 1.509 Meter hohen Jaunpass verlangen nämlich die ganze Konzentration. Viel zu schnell sind wir über den Sattel drüber. Oben die typischen Alpenhäuser, herrliches Bergpanorama, es duftet nach Heu. Wie viele Passstraßen haben wir auch diese dem Militär zu verdanken. Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1871 bauten die Schweizer diese Trasse, um die wichtigen Militärstützpunkte in Bulle und Thun miteinander zu verbinden. 1941 wurde auf dem Pass das Artilleriewerk Jaunpass errichtet. Die Bunker der acht Kanonen sind als Almhütten getarnt, nur das herausragende Kanonenrohr verrät ihre wahre Bestimmung. Gemächlich fahren wir das Vallée de la Jogne entlang, eine Etappe für die Genussfahrer, kurven nach Broc hinab und gelangen nach Bulle. Das Städtchen gefällt mit seinem hübschen Stadtbild, seine Bürgerhäuser stammen fast alle aus dem frühen 19. Jahrhundert. Schloss Bulle wurde im Jahr 1291 von den Bischöfen von Lausanne gebaut. Der Grundriss des Schlosses ist quadratisch, mit vier Ecktürmen, einer davon ist ein Monsterturm von 33 Meter Höhe und 13,5 Meter Durchmesser. Der Innenhof ist frei zugänglich. Also nichts wie hin. Nördlich von Bulle überqueren wir den Lac de la Gruyère und fahren auf relativ gerader Strecke mit zügigem Tempo nach Fribourg. Die Hauptstadt des gleichnamigen Kantons sitzt spektakulär auf einem Felssporn über dem Tal der Saane und zeigt eine der am besten erhaltenen historischen Altstädte der Schweiz. Deshalb hier unbedingt eine Runde zu Fuß drehen oder zumindest einmal mit dem Bike durchrollen, die alten Fassaden und schönen Brunnen fotografieren. Über einen Hügel geht es anschließend nach Belfaux, Misery-Courtion und Avenches. Dort findet gleich der nächste Halt statt, denn das Städtchen ist ein Juwel mit Altstadt, Marktplatz und Cafézeile. Die französisch-deutsche Sprachgrenze verläuft genau hier. So redet man in Murten noch Deutsch, während wir hier auf Französisch angesprochen werden. Die Sprachgrenze ist auch sichtbar, denn gerade Avenches ist ein typischer französischer Ort, der mit dem deutschen Stadtbild von Murten rein gar nichts zu tun hat. Interessanterweise hält sich diese Grenze schon seit Jahrhunderten, Vermischungstendenzen sind nicht in Sicht. Wir fahren weiter nach Salavaux mit seinem hübschen Schloss am Ortsausgang, dann geht es am Murtensee entlang nach Murten zurück. Dort vertreten wir uns zum Abschluss der Tour auf der herrlichen Seepromenade noch die Beine oder strecken sie auf dem saftig grünen Rasen aus. Tourlänge: ca. 230 km Roadbook: Murten – Muntelier – Salvenach – Liebistorf – Düdingen – Tafers – Alterswil – Plaffeien – Schwarzsee – Sangernboden – Schwefelbergbad – Gurnigel – Riggisberg – Burgistein – Wimmis – Reidenbach – Jaunpass – Broc – Bulle – Fribourg – Belfaux – Misery-Courtion – Avenches – Salavaux – Murten Highlight: Eglifilet zum Abendessen. In den Restaurants rund um den Murtensee muss man unbedingt fangfrischen Flussbarsch bestellen. Ob à la meunière, nach Müllerinnenart, im Bierteig, natur, mariniert oder mit Limetten-Kräuterschaum ist Geschmackssache – immer zergeht er auf der Zunge. Dazu Salzkartoffeln und einen kühlen Weißwein. Pässe-Info: Gurnigel           1609    14 %    -    14km Jaunpass         1509    13 %    -   16km
    Schweiz / Graubünden
    Eingeklemmt zwischen den majestätischen weißen Riesen der Berninagruppe im Süden und den ebenso gewaltigen Rätischen Alpen im Norden liegt das Engadin im Grenzgebiet zwischen Italien und der Schweiz. Von hier aus lassen sich vier faszinierende Pässe an einem Tag besteigen. Wer heute durch St. Moritz spaziert, kann sich kaum vorstellen, dass der winterliche Treffpunkt der Schönen und Reichen bis 1859 noch ein vergessenes Bauerndorf war. In jenem Jahr hatte der Tourismuspionier Johannes Badrutt die Idee, in St. Moritz ein Hotel zu bauen. Der Plan funktionierte, er errichtete das Kulm-Hotel und schoss den Ort damit senkrecht in den Tourismushimmel. Der Grund liegt auf der Hand  bzw. vor Augen: die bezaubernde Lage von St. Moritz in einem Hochtal auf 1.820 Metern Höhe. Der See, dahinter der Ort, dahinter die Berge – dieses Bild prägt sich ein. Schon ein paar Kilometer hinter St. Moritz zweigt nach rechts die Straße hinauf zum Julierpass ab. Den Auftakt bildet eine Gruppe sauber angelegter Serpentinen, dann geht es ein Stück geradeaus den Berg hoch, bis wir über  den 2.284 Meter hohen kargen Juliersattel mit seinen charakteristischen antiken Säulenresten rollen. Diese Funde deuten auf eine sehr frühe Benützung dieses Alpenübergangs hin. Der Julier ist noch heute der Welt so sehr entrückt wie früher das ganze Engadin. Der Abstieg vollzieht sich in mehreren Etappen und erweist sich als harmonischer Wechsel aus Kehren und Geraden. In Tiefencastel dreht die Route nach rechts und beginnt den langen Anmarsch zum Albulapass (2.312 m). Lang, weil sie erst die hübschen Dörfer Filisur und Bergün durchquert und sich dahinter in lang gezogenen Bögen der eigentliche Rampe nähert. Die hat es gehörig in sich: verschlungene, enge Fahrbahn, holperiger Belag, blinde Kehren, die enge Bergüner Klamm. Beeindruckend ist dabei der Blick auf die riskant in den steilen Fels geschlagene Trasse der Albula-Bahn, die hier in zwei Schleifen einen Höhenunterschied von 100 Metern überwindet. Oben empfängt uns ein stimmungsvoll gelegenes Hospiz und wir genehmigen uns draußen in der Höhensonne einen Kaffee, fotografieren das braune Willkommensschild, genießen die Aussicht. In La Punt hoppeln wir über den Bahnübergang, setzen den rechten Blinker und haben schon bald die Engadiner Seenplatte vor dem Auge. Eine der Postkartenlandschaften der Schweiz. Gäbe es dieses Idyll noch nicht, müsste man es erfinden. Wie blaugrüne Glasperlen reihen sich die Seen hintereinander auf und verschmelzen mit den linker Hand aufragenden Berninagletschern zu einem vollendeten Alpengemälde, auf das der amerikanische Landschaftsmaler Bob Ross stolz gewesen wäre. Am letzten See auf 1.815 Metern Höhe stürzt sich die Fahrbahn in die Kehren des Malojapasses. Der ist eigentlich kein richtiger Pass, weil er nur eine Rampe besitzt. Egal – die macht mit ihren perfekt angelegten Serpentinen mächtig Spaß und schiebt sich wie eine Kindermurmelbahn hinab ins Val Bregaglia. Die folgende Etappe über die Grenze nach Bella Italia ist eine gemütliche Angelegenheit. Chiavenna mit seinen bunten Gassen und exzellenten Restaurants bietet sich für die Mittagspause an. Dabei sollte man den Magen nicht mit allzu viel Pizza und Pasta belasten, da die anstehende Überquerung des 2.113 Meter hohen Splügenpasses das Blut im Gehirn und nicht im Magen verlangt. Je rund zwanzig Kehren auf italienischer und Schweizer Seite, viele davon hinterlistig, der Rest ziemlich spitz. Dazu gesellen sich Engstellen und Steilabfälle. Wer hier einen sportlichen Reifen fahren will, muss sein Bike im Griff haben. Was übrigens auch für die Strecke durch die Viamala-Schlucht gilt, die sich nun anschließt. Der „schlechte Weg“ zirkelt tief eingegraben am Hinterrhein entlang Richtung Thusis und hält ein wahres Feuerwerk an Kurven jeglicher Art bereit. In Tiefencastel, dem „Kastell in der Tiefe“, biegen wir rechts ab und nehmen zum zweiten Mal am heutigen Tag den Julier unter die Räder. Diesmal allerdings aus der anderen Richtung. Was den Vorteil hat, dass wir den langen Aufstieg in vollen Zügen genießen und die einsame Landschaft rund um den Marmorea-See ausgiebig betrachten können. Die eingestreuten Kehrengruppen sorgen dafür, dass der Geist nicht zu weit abgleitet und nach der Passhöhe im Tal den Abzweig zurück nach St. Moritz nicht verpasst. Nach dieser kräftezehrenden Tour darf es zum Abendessen kalorienmäßig gerne etwas mehr sein. Wer Käse liebt, bestellt Käsefondue oder Raclette, die Klassiker der Schweizer Küche. Dazu einen gekühlten Weißwein (z. B. einen Fendant). Oder wie wäre es mit einem Rösti mit Speck und Wurst (Plain in Pigna)? Oder aber einer zünftigen Brotzeit mit Bündnerfleisch? Als Nachtisch ist eine Engadiner Torte ein Muss. Mehrere Schichten Mürbeteig, dazwischen Butter-Vanillecreme – jede Sünde wert. Tourlänge: ca. 260 km Roadbook: St. Moritz – Julierpass – Tiefencastel – Filisur – Bergün – Albulapass – La Punt – Malojapass – Chiavenna – Splügenpass – Via Mala – Tiefencastel – Julierpass – St. Moritz Highlight: Gletschereis und Wasser des Hinterrheins gruben die faszinierende Viamala-Schlucht vor tausenden von Jahren. 300 Meter hohe Felswände und waghalsige Brückenkonstruktionen sind einen Ausflug wert. 359 Treppen führen zum Schluchtzentrum. Pässe-Info: Julierpass         2284    10 %    -          34km Albulapass       2315    12 %    11-4     33km Malojapass       1815    12 %    -          42km Splügenpass    2113    13 %    11-4     42km
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